Die Parfümeurin von Hermès L'Ombre des Merveilles tritt in grosse Fussstapfen
Sie, das ist die Parfümerin Christine Nagel, die nicht mit der deutschen Hörspielautorin Christine Nagel verwechselt werden sollte. Die Nase hinter Hermès L'Ombre des Merveilles ist schon seit mehreren Jahrzehnten in der Duftwelt tätig. Dabei haben die grossen Dufthersteller es ihr nicht leicht gemacht. So wurde sie laut eigener Aussage von einigen Duftherstellern als Nase abgelehnt, aus dem einfachen Grund, dass sie weder männlich noch aus einer grossen Parfumdynastie stammt. Stattdessen bekam sie einen Job als Chemikerin, Laborassistentin und Analytikerin. Sie musste Düfte nur anhand ihrer Sinne erkennen, musste herausfinden, woher die Moleküle stammten und das nur mit ihrer Nase. Sie sagt, dass es zwar eine bodenlos langweilige Arbeit war, ihr andererseits aber unglaublich viel Erfahrung brachte. Das war in den 1980er Jahren.
Heute ist die einst verschmähte Parfümeurin, die in ihrer Karriere schon über 120 Düfte kreierte, der Star des Hauses Hermès. In einer Berufsgruppe, die weltweit nur ca.500 Personen umfasst, hat die Nase von Hermès L'Ombre des Merveilles einen noch selteneren Job bekommen. Nur sehr wenige Häuser leisten sich heutzutage den Luxus eines Hausparfümeurs. Hermès macht es und hat 2016 Christine Nagel gebeten, den Star Jean-Claude Ellena abzulösen. Damit hat man ihr das grösstmögliche Vertrauen ausgesprochen und ihr ermöglicht, ohne Limits zu arbeiten. Tatsächlich wurde sie aufgefordert, ihre Kühnheit bei der Duftkreation niemals zu verlieren. Wahrscheinlich ärgern sich die Dufthersteller, die Christine Nagel abgelehnt haben, auch heute noch über ihre Kurzsichtigkeit in Bezug auf die ausserordentlich talentierte Nase. Denn Christine Nagel kreierte vor Hermès auch Düfte für Jo Malone, Armani, Guerlain, Thierry Mugler, Kenzo, Lagerfeld oder Jimmy Choo, um nur einige zu nennen. Und in nur vier Jahren hat Cristine Nagel schon 15 Düfte für Hermès erschaffen.